Rückenprobleme & Haltungsschäden bei Schulkindern

Rückenprobleme und Haltungsschäden bei Kindern nehmen zu. Die Zahlen sind alarmierend: 40 bis 60 der Schulkinder zeigen bereits Haltungsschwächen, so das Wissenschaftliche Institut der Ärzte in Deutschland (WIAD). Ein Großteil der Schuld daran sind nicht etwa schwere Schulranzen, wie es von Experten jahrelang propagiert wurde, sondern vor allem der moderne Lebenstil, der sich aus exzessiver Nutzung neuer Medien (Computer, Smartphones, Spielekonsolen) ergibt. In diesem Artikel beleuchten wir Ursachen und Lösungen für Rückenprobleme bei Kindern.

Ursachen für Haltungsschäden bei Schulkindern

Haltungsschäden können viele Ursachen haben. In vielen Fällen ist aber eine mangelnde Bewegung der Auslöser. Doch es gibt sehr einfache Mittel und Wege, damit es gar nicht so weit kommt. Wer seine Kinder animiert rauszugehen, Sport zu treiben oder mt Freunden zu spielen,  kann den eigenen Nachwuchs vor Rückenschmerzen bewahren.

Bewegungsmangel – Hauptursache für zunehmende Rücken- und Haltungsschäden

Kind auf Trampolin
Auch in der Freizeit sollten Kinden sich ausreichend bewegen, um Haltungsschäden vorzubeugen

Kinder leben heute in einer Welt, in der es wenig Anreize oder sogar Verbote für spielerische Bewegung gibt. Ganztagesschulen und immer mehr Hausaufgaben sorgen dafür, dass Kinder immer mehr Zeit im Sitzen verbringen. Doch auch die Freizeit wird nicht etwa wie früher für Toben, Sport oder draußen Spielen genutzt, sondern für Computer spielen oder Fernsehen gucken. Einen Beitrag zum Bewegungsmangel sorgen dann oft noch die Eltern, die „zappelnde“ Kinder zurechtweisen oder durch übervorsichtige Erziehung ihre Kinder von spielerischer Bewegung abhalten. Auf Bäume klettern oder spielerisches Raufen wird heutzutage häufig als zu gefährlich angesehen. Die Folge ist, dass Kindern immer Beschränkungen auferlegt und Bewegungsanreize genommen werden.

Toben, Klettern und Spielen statt Fernsehen, Laptop und Smartphone

Je weniger Bewegung, desto mehr verkümmert die Muskulatur. Wenn die Rückenmuskeln nicht mehr genug Kraft haben, den Rücken aufrecht zu halten, kommt es zu Haltungsschäden. Um diesen Trend entgegen zu wirken sind Eltern und Schulen gleichermaßen gefragt. Eltern müssen die Mediennutzung ihrer Kinder überwachen und notfalls einschränken. Zudem sollten genug Möglichkeit zur sportlichen Betätigung geschaffen. Hierzu bieten sich bspw. Sportvereine an. Wichtig ist, dass das Angebot auch den Interessen des Kindes entspricht. Auch wenn Kinder bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben sind, sollten Eltern für genügend Pausen sorgen. Weiterhin sollten Eltern übervorsichtige Pädagogik überdenken. Natürlich müssen Eltern intervenieren, wenn sich Kinder in akuter Gefahr begeben. Bei jeder Kletteraktion allerdings gleich einzuschreiten hemmt Kinder in ihrer Entwicklung. Zum Einen, weil Ihnen die Möglichkeit zur spielerischen Bewegung genommen wird, zum Anderen weil Kinder eigene Grenzen nicht erfahren können.

Schulsport allein reicht nicht aus

Die Schulen sind ebenfalls gefragt, Kindern genug Bewegungsangebote zu verschaffen. Zwei große Pausen und einmal in der Woche Sportunterricht sind hierfür nicht ausreichend. Auch im Unterricht selbst sollten Kinder zur Bewegung animiert werden. Konzepte zum spielerischen Lernen gibt es genug. An Waldorfschulen werden die Konzepte bspw. praktiziert.

Der richtige Schulranzen: Ergonomie statt Gewicht

Wie wir im vorherigen Kapitel erläutert haben, ist Bewegungsmangel der Hauptgrund für die zunehmenden Rücken- und Haltungsschäden bei Kindern. Natürlich spielt aber auch der Schulranzen eine Rolle, insbesondere bei Kindern, die einen langen Schulweg zu bestreiten haben. In unserem Artikel: Wie schwer darf ein Schulranzen sein? haben wir bereits ausführlich dargelegt, dass das Gewicht des Schulranzens eine sekundäre Rolle spielt. Viel wichtiger ist, dass der Ranzen gut am Rücken sitzt, und sich der S-Form der Wirbelsäule anpasst. Dies setzt zwei Bedingungen voraus:

  1. Der Schulranzen muss richtig getragen werden, das heißt der Ranzen muss an beiden Schulterblättern anliegen und die Oberkante muss mit der Schulterhöhe abschließen. Wichtig ist auch, dass der Ranzen mit beiden Gurten, und natürlich auf dem Rücken getragen wird.
  2. Der Schulranzen muss ergonomisch gebaut sein. Konkret heißt das, dass er über ein Rückenpolster verfügt, dass sich der Rückenform automatisch anpasst. Zudem müssen die Tragegurte stufenlos verstellbar sein, um den Ranzen individuell an die Anforderungen des Kindes anzupassen. Auch sollten die Tragegurte im Schulterbereich gepolstert sein. Schulranzen, die diese Anforderungen erfüllen, finden Sie auf unserer Schulranzen Test Seite.

Fazit

Hauptgrund für die Zunahme von Rückenproblemen bei Schulkindern ist mangelnde Bewegung und einer daraus resultierenden Verkümmerung der Rückenmuskulatur. Um Haltungs- und Rückenschäden effektiv vorzubeugen, sollten für Kinder umfangreiche Bewegungsangebote und -Anreize geschaffen werden. Hierbei sind Eltern und Schulen gleichermaßen gefordert. Eltern sollten zudem beim Kauf von Schulranzen gezielt auf die Ergonomie achten.

Quellen:

 

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